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Poesie

Ja, es ist möglich,
das eigene Leben
zu einem Kunstwerk der Freude zu formen.
Ja, es ist möglich,
seine tiefsten Herzenswünsche
als Erfahrung zu erleben.
Ja, es ist möglich,
in jedem Augenblick des Lebens...
eine Kehrtwendung zu machen.
Eine Wendung hin zu sich selbst
und zu dem Himmelreich,
dem unendlichen Potential in uns.
Ja, es ist möglich."

[Rainer Maria Rilke]

 

 

Zu sein, was wir sind, und zu werden, wozu wir fähig sind, das ist das größte Ziel....."

[Robert Louis Stevenson]

 

 

 

 

 

Antwort des Herzens

Man muss den Dingen die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts bedrängt oder beschleunigt werden kann; alles ist Austragen-und dann Gebären…

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos still und weit… Man muss Geduld haben gegen das ungelöste im Herzen und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antwort hinein.

Rainer Maria Rilke

 

 

Der Mensch

Können wir anderes als ein Mensch sein? Können wir besser als ein Mensch sein? Kann es daher auch bessere Menschen geben? Wenn wir jemanden einen besseren Menschen nennen, nehmen wir ihm damit nicht etwas weg? Verweigern wir ihm damit nicht etwas, was ihn den anderen Menschen gleich und ihn ganz macht? Erst wenn wir uns auch anders wie als gut erfahren, erfahren wir uns wirklich menschlich.
Gilt nicht das Gleiche auch für das Göttliche, soweit wir uns in unseren Gedanken ihm annähern können?
Kann das Göttliche in dieser Hinsicht anders als das Menschliche sein? Kann es anders als das Menschliche ganz sein?
Dürfen wir uns dann Gedanken machen, ob wir dem Göttlichen entsprechen? Können wir ihm anders wie als menschlich entsprechen, ganz menschlich entsprechen?
Was ist dann unsere tiefste Erfahrung bei unseren Innenreisen? Wir erfahren uns menschlich, ganz menschlich. Nur als menschlich erfahren wir uns auf gewissen Weise auch als göttlich.

Bert Hellinger

 

Gebet:

Wie danke ich Dir, dass ich versagen darf, vor Dir und anderen Menschen!

Wie danke ich Dir, dass ich dazu stehen darf, Grenzen zu haben:

Grenzen des Glaubens, Grenzen der Geduld, Grenzen der Belastbarkeit,

Grenzen des Könnens, Grenzen der Liebe.

Wie danke ich Dir, dass ich traurig sein darf und müde,

dass es Dinge geben darf, mit denen ich alleine nicht fertig werde,

dass Verzichten und Sich-beschenken-Lassen beide ihr Recht haben.

Wie danke ich Dir, dass ich kleine, unbeholfene Schritte tun darf auf dem Weg zu Dir hin!

Mag ich auch stolpern und fallen, immer stürze ich auf Dich zu, immer falle ich in Deine Arme.

(Sabine Naegeli)

 

Das folgende Gedicht hat Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag (am 16. April 1959) geschrieben:

Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen,
dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnung für mich sind,
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich , das nennt man
“Authentisch-Sein”.

Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
wie sehr es jemanden beschämt,
ihm meine Wünsche aufzuzwingen,
obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif,
noch der Mensch dazu bereit war,
auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß, das nennt man
“Selbstachtung”.

Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man
“Reife”.

Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist
– von da konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich, das nennt sich
“Selbstachtung”.

Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
mich meiner freien Zeit zu berauben
und ich habe aufgehört,
weiter grandiose Projekte
für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das,
was mir Spaß und Freude bereitet,
was ich liebe
und mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise
und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man
“Ehrlichkeit”.

Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit
was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von allem, das mich immer wieder hinunterzog,
weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das “gesunden Egoismus”,
aber heute weiß ich, das ist “Selbstliebe”.

Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt,
das nennt man “Einfach-Sein”.

Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
da erkannte ich,
dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann,
als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner,
diese Verbindung nenne ich heute
“Herzensweisheit”.

Wir brauchen uns nicht weiter
vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen
mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen
manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich,
das ist das Leben!

 

Lebensregeln von Papst Johannes XXIII - Die Zehn Gebote der Gelassenheit

1. Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Nur für heute werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemand kritisieren, ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern - nur mich selbst.

3. Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin - nicht für die andere, sondern auch für diese Welt.

4. Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.

5. Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist eine gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

6. Nur für heute werde ich eine gute Tat verbringen, und ich werde es niemandem erzählen.

7. Nur für heute werde ich etwas tun, für das ich keine Lust habe zu tun: sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt.

8. Nur für heute werde ich fest glauben - selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten - , dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

9. Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist - und ich werde an die Güte glauben.

10. Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen - und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: der Hetze und der Unentschlossenheit.